Shinagawa Remixes
Autor*in
Gudrun Wilhelm
Beschreibung
Tokio 2011: Ein introvertiertes Mädchen, das die Gabe hat, auf einen Blick zu erkennen, ob zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht, wird – gerade, als ihr einziger Seelenverwandter für immer verschwunden zu sein scheint – darum gebeten, sich um eine neue Mitschülerin zu kümmern, die so überhaupt nicht auf ihrer Wellenlänge liegt. Doch als sie nach Jahren ihre erste Liebe wiederfindet, muss sie lernen, ihren Augen zu misstrauen oder alle zu verlieren, die ihr wichtig sind.
Errungenschaften
📈 Schreibfortschritt
- Schreibziel: 30000 Ausgewählter Monat: November 2025 Aktive Tage: 0 von 30 Tagen Längester Streak: 0 Tage Verbleibende Tage: 30 Gesamtzahl der bisher geschriebenen Wörter: 0 Wörter im Durchschnitt (Gesamt): 0 Wörter im Durchschnitt (an aktiven Tagen): 0 Fehlende Wörter bis zum Ziel: 30000 Zielerreichung bei gleichbleibender Wortzahl pro Tag in 0 Tagen Höchster Tageswert: 0 Wörter pro Tag bis zum Ziel: 1000 Berichtete Tageswerte:
Genre
roman
Textauszug
Ihr erstes Aufeinandertreffen hatte so eine Wucht, dass es beide umwarf. Madoka hatte mit niemandem gerechnet, wie hätte sie auch damit rechnen sollen, dass ein Junge vom Himmel fiel. Sie hatte Besseres zu tun als nach oben zu schauen: Ihr Ziel befand sich knapp über dem Boden und es bewegte sich von ihr weg. Sie folgte einer Katze, einer schwarzen Katze mit weißer Schwanzspitze. Gäbe es diese weiße Schwanzspitze nicht, die mal näher, mal weit vor ihr durchs Unterholz zuckte und ihr den Weg wies, hätte Madoka bei all den Schlingen und Ranken, die versuchten, sie zurückzuhalten, die Katze längst aus den Augen verloren. Als das Tier über einen querliegenden Baumstamm sprang und dahinter aus Madokas Blickfeld zu verschwinden drohte, beeilte sie sich, ihr nachzukommen. Sie setzte ebenfalls über den Baumstamm hinweg und prallte in den Jungen hinein, der gerade in dem Moment von oben herabstürzte, als sie schon mitten im Sprung war. Als sie ihn sah, war es schon zu spät. Und damit kreuzten sich seine vertikale und ihre horizontale Bahn auf schicksalhafte Weise. Dass es Schicksal war, wusste Madoka sofort, denn noch bevor sie ihn als Person wahrnahm, sah sie seine Farbe. Es war, als würde sie von einer Welle umgestoßen oder von einer starken Windböe weggefegt. Es war ein gebrochenes Blau, als hätte sich Meerwasser mit weißer Gischt vermischt oder als wäre der Himmel durch einen diesigen Schleier getrübt. Ein diffuses Blau, wie an stürmischen Tagen der Horizont, bei dem man nicht feststellen konnte, wo das Meer aufhörte und der Himmel anfing. Obwohl sie also nicht genau wusste, ob sie ihn eher dem Himmel oder dem Meer zuordnen sollte, wusste sie doch genau, wo dieser Farbton hingehörte: zu ihr. Madoka hatte nämlich ihr eigenes Farbmodell im Kopf, das nichts mit anderen Farbsystemen zu tun hatte. Es war universell, nicht auf irgendein Ausgabegerät zugeschnitten und es war exakt, denn es diente nur dem Erkennen, nicht dem Darstellen. Hatte sie eine Farbe einmal gesehen, wusste sie genau, an welcher Stelle ihrer mentalen Farblandschaft sie diese einordnen musste und vergaß sie nie wieder. Außerdem wusste sie instinktiv, welche Farbe ihr genaues Gegenteil darstellte. Madokas Farblandschaft bestand nämlich, um genau zu sein, aus zwei übereinander liegenden Schichten, wobei die eine die invertierte Version der anderen darstellte. Wenn sie also eine eben gesehene Farbe in ihrer Landschaft verorten wollte, dann markierte sie diese gedanklich mit einer Nadel und diese Nadel stach automatisch durch beide Schichten, sodass die dazugehörige Komplementärfarbe gleich mit markiert wurde. Die Komplementärfarbe zu diesem Blau war ein sandiger Braunton, mit einem Hauch Rosé. Wie feinster Saharastaub, der sich auf schwarzen Autolack gelegt hatte. Madoka kannte diesen Farbton nur zu gut, denn es war ihr eigener Braunton, ohne ein Fünkchen Abweichung. Eine solche Übereinstimmung hatte sie noch nie gesehen. Und deswegen wusste sie: Es war Schicksal.
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Beim NaNoWriMo 2021 habe ich einfach drauflosgeschrieben und für diese Geschichte 50.000 Wörter zu Papier gebracht. Jeden von Madokas Brüdern wollte ich kennenlernen, ihre Mutter, ihre Freundinnen, um herauszufinden, in welchem Umfeld Madoka aufwächst und so hat jeder Nebencharakter eine oder mehrere Szenen bekommen.
Diesen November möchte ich mich jetzt aber mehr um Madoka selbst kümmern und das Projekt abschließen. Deswegen bin ich jetzt in der Vorbereitung dabei, einen stimmigen Plot zu entwickeln, mit Anfang, Mitte und fulminantem Finale (hoffentlich). Da auch für Madoka schon einiges geschrieben ist, brauche ich diesmal keine 50.000 Wörter, dafür möchte ich aber strukturierter schreiben. Ich hoffe, es gelingt!
Alle Daumen sind gedrückt!